Facharztpraxis für Neurologie und Verkehrsmedizinische Begutachtung

 Dr. med. Mark M. Mielczarek

Papenstieg 8, 38100 Braunschweig
Tel.: 0531 - 61 49 69 84
Fax: 0531 - 61 49 69 85

Sprechzeiten nach Terminvereinbarung
Mo. / Di. / Do.   08:00 - 15:00 Uhr
Mi. / Fr.   08:00 - 13:00 Uhr


Elektroneurographie (ENG)


Mittels der Elektroneurographie werden Schädigungsmuster peripherer sensibler, motorischer bzw. gemischter Nervenstämme im Hinblick auf Verzögerungen (demyelinisierende Läsionen durch Beeinträchtigungen der myelinhaltigen Markscheiden) bzw. unvollständige Weiterleitung (axonale Läsionen durch Störungen der Nervenzellfortsätze) elektrischer Impulse untersucht. Hierdurch lassen sich einerseits Nervendruckläsionen und Engpasssyndrome mit umschriebenen Leitungsblöcken bzw. generalisierte polyneuropathische Veränderungen der Nervenperipherie beurteilen. Durch elektrische Reizgabe an diversen Abschnitten des Nervenverlaufs können hierbei Nerv-Muskel-Überleitungszeiten/ Latenzen, Nervenleitgeschwindigkeiten und Ausprägungen (Amplituden) der Antwortpotentiale aufgezeichnet und ausgewertet werden. Anderseits besteht die Möglichkeit einer elektrischen Vermessung der rumpfnahen Nervenstränge (Plexus), der Nervenwurzeln im Wirbelsäulenbereich und auch der sensiblen Afferenzen sowie motorischen Efferenzen der Rückenmarksabschnitte zur Beurteilung traumatischer, durch Bandscheibenvorfälle bedingter bzw. entzündlicher Veränderungen. Dies geschieht unter Registrierung sich entgegen der eigentlichen physiologischen Nervenleitungsrichtung ausbreitender Reizströme (F-Wellen, H-Reflex). Weiterhin besteht die Möglichkeit einer repetitiven langsamen bzw. hochfrequenten supramaximalen elektrischen Nervenstimulation zur diagnostischen Abklärung bei Verdacht auf Störungen der neuromuskulären Überleitung wie der Myasthenia gravis bzw. des Lambert-Eaton-Syndroms. Schließlich sind auch Hirnnerven und Hirnabschnitte einer neurographischen Abklärung zugänglich unter Verwendung des Blinkreflex bei der differentialdiagnostischen Abklärung einer Fazialisparese, bei Verdacht auf Nervus trigeminus-Läsionen bzw. zur Beurteilung durch Multiple Sklerose, Durchblutungsstörung bzw. tumoröse Prozesse bedingter pathologischer Hirnstammveränderungen.


Elektromyographie (EMG)


Das Verfahren der Elektromyographie ermöglicht einerseits eine Differenzierung nervenbedingter Muskelschädigungen hervorgerufen durch periphere Nervenläsionen, polyneuropathische Störungen, Nervenplexus- bzw. Nervenwurzelschäden und Erkrankungen des zentralen Nervensystems (neurogenes Schädigungsmuster). Andererseits abzugrenzen wären ausschließlich die Muskulatur betreffende Funktionsstörungen bei fehlender Nervenbeteiligung (myopathisches Schädigungsmuster bzw. myotone Störungen). Die Untersuchung wird durchgeführt mit Oberflächenelektroden bzw. mit zum Einmalgebrauch vorgesehenen Nadelelektroden unter sterilen Bedingungen. Hierbei beurteilt wird die Ausprägung und Konfiguration von Muskelaktionspotentialen bei unterschiedlichen Anspannungszuständen der Muskulatur zwecks Beurteilung der Ruheaktivität und der muskulären Antwortpotentiale bei Willkürinnervation. Hierunter lassen sich physiologische Fibrillationen und Faszikulationen von krankheitswertiger Spontan- bzw. Willküraktivität abgrenzen und auch hinsichtlich des mutmaßlichen zeitlichen Verlaufs degenerativer und regenerativer Nervenprozesse beurteilen. Dies ermöglicht auch eine Abgrenzung gegenüber Erkrankungen der neuromuskulären Überleitung (Myasthenie, Lambert-Eaton-Syndrom), welche regulär nicht mit pathologischen elektromyographischen Befunden einhergehen.