Tel.: 0531 - 61 49 69 84
Fax: 0531 - 61 49 69 85
Mo. / Di. / Do. 08:00 - 15:00 Uhr
Mi. / Fr. 08:00 - 13:00 Uhr
Ultraschall hirnversorgender Arterien (ECD, TCD)
Die Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Arterien, auch als Doppler- und Duplexsonographie bezeichnet, ist eine wichtiges nichtinvasives diagnostisches Verfahren, das zur Beurteilung der Durchblutung und des Zustands der Hals-, Wirbel- und Kopfarterien verwendet wird. Diese Gefäße sind von entscheidender Bedeutung für die Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff und Nährstoffen; Beeinträchtigungen ihres Blutflusses können wiederum schwerwiegende gesundheitliche Beschwerden verursachen.
Die Ultraschalluntersuchung ist daher unerlässlich bei der prophylaktischen Identifizierung und therapeutischen Überwachung arterieller Gefäßstörungen, welche andernfalls die Risiken schwerwiegender Schlaganfälle und weiterer tiefgreifender neurologischer Erkrankungen bis hin zu gefäßbedingten Demenzen erhöhen können.
Sie dient damit der Prävention, Diagnosestellung und Behandlung vielfältiger Erkrankungen des zerebrovaskulären Systems, ist nichtinvasiv, schmerzfrei, kosteneffizient und ermöglicht eine zuverlässige unverzügliche Bewertung des Blutflusses zum Gehirn durch Darstellung in Echtzeit. Ihr breites Anwendungsspektrum und ihre diagnostische Genauigkeit machen sie daher zu einem unverzichtbaren medizinischen Instrument.
Extrakranielle Ultraschalluntersuchung (ECD)
Die extrakranielle Ultraschalluntersuchung konzentriert sich auf die Arterien außerhalb des Schädels, speziell auf die Halsschlagadern und die Wirbelarterien. Diese Gefäßbahnen sind verantwortlich für die Blutzufuhr zum Gehirn und bilden ein komplexes Netzwerk. Verengungen oder Ablagerungen in diesen Arterien können den Blutfluss nachhaltig beeinträchtigen und akute bzw. schleichend fortschreitende chronische Durchblutungsstörungen des Gehirns bedingen.
Die extrakranielle Ultraschalluntersuchung wird durchgeführt, indem ein spezieller Schallkopf des Ultraschallgerätes auf die Haut über den betroffenen Halsarterien platziert wird. Hierbei werden kontinuierlich bzw. intervallartig Ultraschallwellen ausgesandt, die von den Gefäßwänden der Arterien und der Blutströmung reflektiert, analysiert und bildgebend umgewandelt werden. Hierbei lassen sich Beschaffenheit der Gefäßwände, Ausmaß eventueller Ablagerungen und resultierender Verengungen bzw. Gefäßverschlüsse sowie Gefäßwandeinrisse beurteilen und der Blutfluss einschließlich Richtung und Strömungsgeschwindigkeit anzeigen.
Die extrakranielle Ultraschalluntersuchung ist hierbei speziell nützlich bei der Beurteilung des Vorliegens und Ausmaßes arteriosklerotischer Gefäßveränderungen mit resultierenden Plaqueablagerungen, welche durch Gefäßeinengung bis hin zu Gefäßverschlüssen den Blutfluss zum Gehirn zunehmend einschränken und die Wahrscheinlichkeit folgenschwerer Durchblutungsstörungen erhöhen. Durch die regelmäßige Überwachung der Hals- und Wirbelarterien lassen sich derartige Veränderungen frühzeitig erkennen und durch medikamentöse Behandlung bzw. invasive Wiedereröffnung eines Blutgefäßabschnitts mittels einer auswärtigen angiologischen Stent-Implantation bzw. eines gefäßchirurgischen Eingriffs rechtzeitig therapieren.
Transkranielle Ultraschalluntersuchung (TCD)
Die transkranielle Ultraschalluntersuchung konzentriert sich auf die Arterien im Inneren des Schädels, welche die Gehirnstrukturen unmittelbar versorgen. Hierbei lassen sich mögliche Verengungen, Verschlüsse bzw. entzündliche Veränderungen und beispielsweise blutungsbedingte Gefäßkrämpfe der Hirnbasisarterien nachweisen, was gleichermaßen im Rahmen neurologischer Intensivmedizin als auch im ambulanten klinischen Praxisalltag die therapeutische Entscheidungsfindung relevant beeinflusst.
Um die intrakraniellen Arterien sichtbar zu machen, wird ein spezieller Schallkopf des Ultraschallgerätes in räumlicher Nähe zum jeweiligen äußeren Gehörgang bzw. am Übergang zwischen Hinterhaupt und Nackenbereich aufgesetzt. Das Untersuchungsverfahren ermöglicht es, feine Spalten zwischen den knöchernen Schädelplatten mittels Ultraschallwellen durchzudringen und die intrakraniellen Arterien zu visualisieren. Die Ergebnisse der transkraniellen Ultraschalluntersuchung fließen ein in die diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen im Hinblick auf medikamentöse Therapiemaßnahmen bzw. weitergehende auswärtige neuroradiologische und neurochirurgische Untersuchungs- und Behandlungsverfahren.
Die qualifizierte fachärztliche Interpretation der Untersuchungsergebnisse der extrakraniellen und transkraniellen Ultraschalluntersuchung ermöglicht eine zuverlässige Diagnosestellung mit anschließender angemessener medizinischer Behandlung. Im Bedarfsfall dienen ergänzende diagnostische Verfahren wie beispielsweise kontrastmittelgestützte Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) bzw. kathetergestützte Angiographie (DSA) zur weitergehenden Abklärung und Bestätigung des Befundes zwecks Planung künftiger therapeutischer Behandlungsmaßnahmen. Hierzu werden in Abhängigkeit von der individuellen Notwendigkeit fachspezifische Überweisungen bzw. Einweisungen an radiologische, angiologische bzw. neurochirurgische Zentren ausgestellt.